The original article appeared over two years ago on the platform of an educational organization. I may translate it one day because the content is still very important to me. It is about women balancing babies and jobs.
„Waaas? Du hast gekündigt? Warum denn?“ fragten mich Freunde und Bekannte während meines Mutterschaftsurlaubs. Ähm, weil ich nicht bereit war, in einem 100+%-Pensum weiter zu arbeiten und man mir innerhalb meines Tätigkeitgebiets keine Teilzeit-Option anbot!!? Und als vormalige Personalleiterin war ich ja ganz offensichtlich selber schuld; hatte ich es doch versäumt, meinen Arbeitgeber „familienfreundlich“ zu machen.
„Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eine politische Priorität unseres Landes. Die Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Realisierung von Fortschritten in diesem Bereich, vor allem durch die Schaffung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen.“
Bundesrätin Doris Leuthard, 2007
Bundesrätin Doris Leuthard, 2007
Gehen wir mal davon aus, dass damit keine traumhaften (und unfinanzierbare) Zustände wie in Skandinavien angestrebt werden. Was bedeutet denn „familienfreundlich“ in der Schweiz?
Firmen wie Mobility, IBM, Migros, IKEA, Swisscom, PostFinance, Novartis oder die Zürcher Kantonalbank machen es vor und bieten:
- Bezahlten Vaterschaftsurlaub von 1 – 4 Wochen
- Grosszügige Handhabung von unbezahltem Urlaub
- Jobs (auch für Führungskräfte) im Teilzeitpensum
- Flexible Arbeitszeitmodelle wie Jahresarbeitszeit und Home Office
- Unterstützung bei der Suche von (subventionierten) Betreuungsplätzen für die Kinder
- Zusammenarbeit mit http://www.familienservice.ch/
Und andere Arbeitgeber?
Eine nicht repräsentative Blitzumfrage bei meinen working mom Kolleginnen, ergab zwischen den Zeilen dieselbe Aussage: „familienfreundlich“ hat vor allem mit ganz simpler Menschlichkeit zu tun. Sie wünschen sich:
- Dass die Arbeitszeiten und die Krippenöffnungszeiten noch besser aufeinander abgestimmt werden. Oder einen „Kinder-Butler“, den man anrufen kann, damit er das Kind von der Krippe holt, die um 18.00 Uhr zumacht, weil man selber immer noch im wichtigen Meeting ist.
- Wirklich flexible Arbeitszeiten, so dass man während der Schulferien der Kinder vermehrt zu Hause sein kann.
- Dass es kein Problem ist, auch kurzfristig mal Sitzungen zu verschieben und zu Hause zu bleiben, wenn ein Kind krank ist.
Nun, DAS macht mich jetzt aber stutzig und traurig. Es gibt gesetzliche Regelungen (3 Tage bezahlte Abwesenheit für Betreuung von kranken Familienangehörigen) und frau hat ein schlechtes Gewissen, dies selbstbewusst in Anspruch zu nehmen.
Und jeder männliche Arbeitnehmer, der ausserberufliche Verpflichtungen hat, egal ob im Gemeinderat, in der Feuerwehr oder im Turnverein, sagt ohne Wimpernzucken das Meeting im Vornherein ab oder steht um 17:30h auf und verabschiedet sich.
Was wir arbeitenden Mütter mehr als alles andere brauchen, ist Verständnis für unsere Situation und Anerkennung für die 150 Stellenprozent, die wir ohne Nachtzulagen oder Kompensationsmöglichkeiten leisten.
PS: hier ein Tipp für den Fall, der uns am Schwersten fällt: ein Anruf von der Krippe, man solle sein Kind sofort abholen, es habe Fieber und weine. In einer Stunde geht der Workshop los, den man leiten soll. Schon mal von den rettenden Engeln beim roten Kreuz gehört?Schweizerisches Rotes Kreuz – Kinderbetreuung zu Hause.
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